Sozialerziehung

 

Die Kindertagespflege hat die Aufgabe, die Sozialerziehung der Familie in ergänzender Weise zu unterstützen. Sie ist in der Lage, soziale Beziehungen zu anderen Kindern unterschiedlichen Alters, Geschlechts, unterschiedlicher sozialer und nationaler Herkunft zu vermitteln.
Soziale Verhaltensweisen werden über das Nachahmungslernen erworben. Die Kindertagespflege bietet dem Kind Übungsfelder, diese Verhaltensweisen auszuprobieren. Das ältere Kind lernt Rücksicht auf jüngere Kinder zu nehmen, sie zu unterstützen und ihnen zu helfen. Es erfährt dadurch aber zugleich auch eine Steigerung des Selbstbewusstseins. Das jüngere Kind lernt durch die älteren Kinder, findet in ihnen auch Vorbilder und ahmt sie nach. Durch die Begegnung untereinander lernen die Kinder, unterschiedliche Einstellungen und Ansichten zu akzeptieren, unterschiedliche Haltungen und Werte zu tolerieren.

Unsere Grosstagespflege bietet, bei bis zu neun Kindern gleichzeitig, viele Übungsfelder.

 

Unsere Umsetzung

Durch Übungsfelder möchten wir den Kindern helfen...


a.) ...sich selbst (Selbstbild), und damit auch seine Rolle/Platz in der Gruppe zu finden.
Das Kind stellt in der Gruppe fest, dass es bestimmte Fähigkeiten und Eigenschaften z. B. laufen, reden, singen, aber auch helfen oder sich durchsetzen besser oder weniger gut als andere kann. Somit erlangt es ein Selbstbild. Es soll erfahren, so angenommen zu werden, wie es ist. Das Kind erlebt bei uns Wertschätzung und lernt, dass seine Persönlichkeit eigenständig, unverwechselbar ist. Dies alles möchten wir erreichen, indem wir dem Kind durch vielfältige Angebote die Gelegenheit geben seine Fähigkeiten zu erproben. Durch Vermitteln von Erfolgserlebnissen unterstützen wir das Kind, damit es ein positives Selbstbild und Selbstvertrauen erlangt. Dabei setzen wir an den Stärken des Kindes an. Uns ist es wichtig für die Kinder mit unserem eigenen Verhalten Vorbild zu sein, an dem sie sich orientieren, beobachten und lernen können. Wir spiegeln das Verhalten des Kindes, so dass es selber erfahren kann, ob sein Handeln angemessen ist.

Auch die Hunde helfen bei der Prägung des Selbstbildes. Denn die Hunde nehmen das Kind an wie es ist und geben eine direkte Reaktion auf das Verhalten.
b.) ...seine eigenen und fremden Gefühle wahrzunehmen und damit umzugehen.
Sobald Kinder aufeinander treffen, werden Emotionen wie Freude, Spaß, sich Wohlfühlen, Wut, Ärger oder Traurigkeit freigesetzt. Das Kind lernt so seine eigenen Emotionen und die der anderen kennen. Wir sind gegenüber dem Kind echt und zeige ihm unsere Gefühle, so dass es daraus lernen kann. Besonders Kleinkinder können mit ihren Gefühlen, vor allem Wut/Trotz nicht umgehen. Wir helfen den Kindern diese Gefühle wahrzunehmen und umzulenken. Das Kind lernt mit unserer Unterstützung seine Emotionen angemessen und konstruktiv auszuleben und diese zu benennen.
c.) ...die Regeln des Zusammenlebens kennen zu lernen und sie zu beachten.
Regeln helfen dem Kind sich zurechtzufinden und sich sicher zu fühlen. Sie sagen den Kindern auch, was von ihnen verlangt wird. So haben sie die Möglichkeit selbständig zu reagieren und zu agieren. Das fördert die Selbständigkeit, das Kind fühlt sich freier und unabhängiger. Wir geben bestimmte Regeln vor, an denen die Kinder sich orientieren können.

Auch im Umgang mit den Hunden erlernen die Kinder notwendige Regeln. Ebenso achten sie darauf, dass die Hunde bestimmte Regeln einhalten.
d.) ...konstruktiv mit Konfliktsituationen umzugehen.
Wo viele unterschiedliche Kinder aufeinander treffen, gibt es auch Konflikte. Gerade das Freispiel bietet eine gute Gelegenheit Lösungsmöglichkeiten zu finden und zu erproben. Kleinkinder können Konflikte noch nicht selber lösen. Wir geben den Kindern Hilfestellung diese zu lösen und im weiteren Schritt die Möglichkeit selbständig zu handeln.
e.) ...zu lernen, dass Zusammenarbeit nützlich und nötig ist (Kooperation).
Kleinkinder denken und handeln egozentrisch. Das Zusammenarbeit Spaß machen und nützlich
sein kann, müssen sie erst noch erfahren und lernen. Wir helfen den Kindern dies wahrzunehmen, indem wir ihr handeln spiegeln und sie erfahren lassen, dass sie manche Dinge nicht alleine bewältigen können. Wir geben den Kindern die Möglichkeiten sich untereinander zu helfen.

 

All diese Ziele werden durch das Spiel in Gang gesetzt. Soziales Vorleben unsrererseits und eine positive emotionale Beziehung zwischen uns und den Kindern verstärken die Nachahmungswirkungen. Zusätzlich erhöhen sie das Vertrauen und geben dem Kind mehr Selbstvertrauen. Unser Ziel ist es, dass das Kind grundlegende und dauerhafte soziale Verhaltensmuster erwirbt und zum anderen, dass es zu einer eigenverantwortlich handelnden Persönlichkeit heranwächst